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Sinnvolle pädagogische Arbeit

Lea Ortleb, Alumna des Teilzeitstudiums Kindheitspädagogik, über ihre Leitungsfunktion in der Jugendhilfe

Wo bin ich und was mache ich?

Seit 2014 bin ich bereits als Erzieherin in der teilstationären Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung Tagesgruppe Karcherhof tätig. Die Tagesgruppe ist Teil des VPEM e.V. und ist ein kleiner biologisch-dynamisch geführter Gärtnerhof mit Tierhaltung. Die Tagesgruppe bietet Platz für 12 Kinder und Jugendliche im Alter von 7 bis 16 Jahren. Sie hat inklusiven Charakter, da Kinder mit unterschiedlichen Voraussetzungen, sei es in körperlicher, seelischer, geistiger oder sozialer Hinsicht, aufgenommen werden.

Nach meinem Bachelorstudiengang Kindheitspädagogik in Teilzeit an der Alanus Hochschule habe ich die Leitung der Einrichtung übernommen. Meine neuen Aufgaben bereiten mir sehr viel Freude, stellen mich aber auch oft vor neue Herausforderungen. Durch das Studium fühle ich mich den Herausforderungen gewachsen und kann auf differenzierte Methoden zurückgreifen. Zu meinen derzeitigen Aufgaben gehören:

  • Fachliche Leitung, Begleitung und Beratung des Teams
  • Pädagogische Gestaltung des Nachmittags
  • Stärkung des Profils als anthroposophische Einrichtung
  • Konzeptionelle Weiterentwicklung auf der Grundlage unseres Leitbildes
  • Belegungs- und Fallmanagement
  • Verwaltung und Administration
  • Vertretung der Tagesgruppe nach innen und außen
  • Koordination und Teilnahme an Hilfeplan-, Eltern- und Schulgesprächen

Das neue Aufgabenfeld bietet die Möglichkeit, sehr frei und eigenständig tätig zu sein. Neue Perspektiven eröffnen sich durch die intensive Betrachtung des Jugendhilfesystems, was bereits zu konzeptionellen Erweiterungen und Veränderungen geführt hat. Die enge Zusammenarbeit mit meinen Teamkolleginnen und -kollegen, insbesondere die gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung tragen zu einem besonders motivierenden Arbeitsklima bei. Besonders viel Freude bereitet mir die Weitergabe meines pädagogischen Fachwissens an Teamkolleginnen und -kollegen. Hierzu ist es notwendig, mein eigenes pädagogisches Handeln regelmäßig zu reflektieren.

Wie kam ich hierher?

Während meiner Ausbildung zur Erzieherin absolvierte ich differenzierte Praktika, welche mir Einblicke in unterschiedliche pädagogische Konzepte ermöglichten. Mein Praktikum im Waldorf-Waldkindergarten weckte mein Interesse, mich mit dem Thema Anthroposophie auseinanderzusetzen. Nach meiner theoretischen Ausbildung zur Erzieherin verfestigte sich der Wunsch, mit Schulkindern und Jugendlichen zu arbeiten. Gleichzeitig bestand das Interesse weitere anthroposophische Einrichtungen kennenzulernen. Bei meinen Internetrecherchen wurde ich auf den Karcherhof aufmerksam und nutzte die Gelegenheit der Hospitationsmöglichkeit. Das besondere Setting, die Achtung vor dem Individuum und die Arbeit mit Tier und Land entsprachen meiner Vorstellung von sinnvoller pädagogischer Arbeit mit einer besonderen Zielgruppe. Durch die sinnerfüllten Tätigkeiten verfestigte sich mein Wunsch, die Einrichtung zu leiten. Mir wurde von Beginn an viel Vertrauen entgegengebracht und das Team stand während meines gesamten Studiums hinter mir und unterstütze mich.

Inwiefern hat mich die Zeit an der Alanus Hochschule geprägt?

Die Zeit an der Alanus Hochschule hat mir gezeigt wie wichtig es ist, sich eigene Ziele zu setzen und diese auch in schwierigen Zeiten nicht aus den Augen zu verlieren. Zudem waren die Begegnungen, sei es mit Dozentinnen und Dozenten oder Kommilitoninnen und Kommilitonen, sehr inspirierend und bereichernd. Der Umgang zwischen Lehrpersonal und Kommilitoninnen sowie Kommilitonen war stets durch Wertschätzung und Respekt geprägt, was zu einer sehr angenehmen Lernatmosphäre beigetragen hat. Durch die vielfältigen Studienangebote an der Alanus Hochschule bin ich Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen begegnet. Diese Begegnungen habe ich als sehr wertvoll wahrgenommen. Die besondere Kombination aus künstlerischen, betriebswirtschaftlichen, pädagogischen und anthroposophischen Inhalten bieten viele Chancen und Möglichkeiten, sein eigenes pädagogisches Profil zu festigen. Die unterschiedlichen Module haben mir kontinuierlich neue Perspektiven auf bereits Bekanntes eröffnet. Die differenzierten Arbeitsfelder meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen haben zu einer erweiterten pädagogischen Perspektive beigetragen, als auch meine eigene persönliche und berufliche Grundhaltung geprägt. Als besonders bereichernd habe ich die Verzahnung von Theorie und Praxis wahrgenommen. Institutionelle oder persönliche Problemstellungen konnten in einer angemessenen Weise in den Seminaren berücksichtigt werden. Die Arbeit wurde hierdurch lebendig und einzigartig. Besonders das Modul empirische Forschung hat meine pädagogische Arbeit nachhaltig geprägt. Durch diese Seminare wurde ich inspiriert, eine empirische Bachelorarbeit zu verfassen. Ich führte demnach in der Einrichtung ein Forschungsprojekt zur Erfassung der Ressourcen zum Thema Resilienz durch. Ein besonderes Anliegen bestand darin, die Forschungserkenntnisse für die pädagogische Arbeit nutzbar zu machen.

Sinnvolle pädagogische Arbeit
Absolventin in ihrem Arbeitsfeld
Der Karcherhof
Absolventin auf dem Karcherhof
Absolventin der Kindheitspädagogik arbeitet auf dem Karcherhof