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Interview mit Pädagogik-Studentin Susanne Gieseke

Wie passen Forschung und Kreativität zusammen? Und warum ist Persönlichkeitsentwicklung für Pädagoginnen und Pädagogen relevant? Susanne Gieseke ist Fachreferentin für Familienbildung und berichtet im Interview, wie ihr das Teilzeitstudium der Pädagogik / Praxisforschung neue berufliche Wege eröffnet.

Warum haben Sie sich für das Studium an der Alanus Hochschule entschieden?

Mich sprach die pädagogische Akzentuierung an. Da ich selbst zur Pikler-Pädagogin weitergebildet bin, war der ausschlaggebende Punkt für mich die deutliche Kindorientierung innerhalb der Kindheitspädagogik sowie der Dialog mit den reformpädagogischen Ansätzen. Für mich war dadurch klar, dass ich mit meinem pädagogischen Blick auf das Kind hier an der richtigen Stelle war. Zudem gilt in der Erwachsenenbildung die Persönlichkeit der Referentin als grundlegend für die gelingende Lernbegleitung der Erwachsenen. In meiner Berufsbiographie habe ich an diversen persönlichkeitsbildenden Fortbildungen teilgenommen. Mit dem Studium Generale war für mich ein wichtiges Kriterium zugunsten dieser Hochschule gegeben, da die Persönlichkeitsentwicklung des Pädagogen an anderen Hochschulen keinen nennenswerten Inhalt im Studium darstellt und ich hier die Gelegenheit sah auch in diesem Punkt weitere Anregungen zu erhalten. Und nicht zuletzt sprach mich auch von meinen persönlichen Neigungen her die künstlerische und philosophische Ausrichtung der Hochschule an.

 

 

Was ist für Sie das Besondere an diesem Studium?

Inhaltlich ist für mich die Verbindung von Forschung und Wissenschaft mit Kunst und Philosophie sehr interessant. Den Forschungsprozess nicht nur als einen analytischen, sondern auch als einen kreativen Prozess zu sehen und zu erfahren ist zunächst ungewöhnlich und hat im Laufe des Studiums Einfluss genommen auf die Art und Weise, wie ich mich auch in meinem beruflichen Tätigkeitsfeld mit meinen Aufgaben auseinandersetze. Zudem habe ich eine große Freiheit darin erfahren, mich mit den Studieninhalten individuell auf dem Hintergrund der eigenen Lernbiografie, dem eigenen Berufsfeld und den eigenen Interessen auseinandersetzen zu können. Theoretische Inhalte wurden auf diese Weise unmittelbar zu etwas, das mich persönlich anging und Relevanz bekam. Auch das Lernen durch eigenes Ausprobieren und Sammeln eigener Erfahrungen war bereichernd, mit ihm ging auch eine große Fehlerfreundlichkeit einher. Die wertschätzende Begegnung von Lehrenden und Lernenden miteinander, den Dialog auf Augenhöhe, habe ich als sehr angenehm und für eine Hochschule als eher ungewöhnlich erlebt. Für mich persönlich war das ausgesprochen hilfreich, da ich mich zu Beginn des Studiums durchaus vor die Herausforderung gestellt sah, nach vielen Jahren beruflicher Tätigkeit wieder die Rolle einer Studentin einzunehmen. Der ästhetisch schöne Lernort, der die Hochschule durch die Gestaltung der Räume und des zugehörigen Geländes ist, schafft eine bereichernde und wohltuende Lernatmosphäre, in der das Lernen Freude bereitet. Die Hochschule war für mich ein Ort, an dem ich mich sowohl räumlich als auch wegen der zugewandten Menschen immer gut aufgehoben gefühlt habe. Dazu trug nicht zuletzt auch die individuelle und sorgfältige Begleitung durch die lehrenden Menschen bei.

 

Welchen Beruf üben Sie zurzeit aus und welche Tätigkeiten gehören dazu?

Aktuell arbeite ich als Mitarbeiterin auf einer Leitungsebene bei einem Bildungsträger, der für viele unterschiedliche Bildungseinrichtungen (z.B. Familienbildungsstätten) im Land NRW verantwortlich ist. Hier berate und unterstütze ich die pädagogischen Mitarbeiter/innen, die in den Bildungseinrichtungen die Programmbereiche der Familienbildung vor Ort gestalten. Zu meinen Aufgaben gehören dabei u.a. die Leitung von Fachkonferenzen, die Bedarfsermittlung und Angebotsentwicklung von Mitarbeiterfortbildungen, die Entwicklung und Konzeption von Bildungsangeboten, die Erstellung von Planungshilfen und didaktischen Hilfen, die fachwissenschaftliche und qualitative Sicherung und Weiterentwicklung des Fachbereiches, die Mitarbeit in Fachgremien, Netzwerkarbeit, Drittmittelaquise sowie Lehrtätigkeiten in Mitarbeiterfortbildungsveranstaltungen. In der Erwachsenen- und Familienbildung habe ich als freiberufliche Referentin vor 17 Jahren begonnen zu arbeiten. Ursprünglich mit Vorträgen, Seminaren und Kursen für Eltern zu Themen rund um Geburt, Erziehung und Familienleben. Dazu kamen dann etwas später Lehrtätigkeiten in beruflichen Qualifizierungen für Elternbildner/innen sowie für Erzieherinnen und Tagespflegpersonen. Einige Jahre war ich dann pädagogische Mitarbeiterin in einer Familienbildungsstätte desselben Trägers und habe dort den Fachbereich „Leben mit Kindern“ geleitet. Hier kamen dann zu den Lehrtätigkeiten zunehmend mehr Aufgaben im Bildungsmanagement dazu u.a.: die bedarfsorientierte, inhaltliche, terminliche und organisatorische Planung von Bildungsveranstaltungen meines pädagogischen Fachbereiches, die Programmhefterstellung, die Aquise und Kontaktpflege der Referent/innen für diese Angebote, die programmatische Weiterentwicklung des Fachbereiches, Netzwerkarbeit, sowie Öffentlichkeitsarbeit.

 

Welchen beruflichen Möglichkeiten hat Ihnen das Studium eröffnet?

Das Masterstudium der Praxisforschung in pädagogischen, therapeutischen und sozialen Berufsfeldern hat mir die formalen Voraussetzungen geschaffen, um als Mitarbeiterin auf einer Leitungsebene tätig werden zu können. Trotz meines grundständigen Lehramtsstaatsexamens und diverser Zusatzqualifikationen im frühpädagogischen und erwachsenenbildnerischen Bereich, hätte ich diese Stelle bei einem staatlich anerkannten Weiterbildungsträgers nicht einnehmen können, da ein wissenschaftlicher Studienabschluss im Bereich Pädagogik hierfür erwartet wird. Inhaltlich und auch persönlich hat mir das Studium mehr Sicherheit gegeben das Fachgebiet, für welches ich zuständig bin, fachwissenschaftlich angemessen verorten zu können. Eine zentrale Aufgabe meines Tätigkeitsfeldes ist die Beurteilung, Evaluation und qualitative Sicherung pädagogischer Praxis auf dem Hintergrund des aktuellen fachwissenschaftlichen Kontextes und wissenschaftlichen Diskurses. Auf meinem beruflichen Weg hat das Studium mir darüber hinaus die Möglichkeit eröffnet, mein vielfältiges Erfahrungswissen, das ich im Laufe meiner beruflichen Tätigkeit erworben und aufgebaut habe, zu nutzen und nun in beratender und unterstützender Form weitergeben zu können. Die gesellschaftliche Dimension der frühen Kindheit, der Elternschaft und des Familienlebens wird derzeit zunehmend von wirtschaftlichen Interessen geprägt und beeinflusst. Meine berufliche Tätigkeit bietet mir jetzt breitere Möglichkeiten der Gestaltung und Einflussnahme durch Art und Ausrichtung von Angeboten der Eltern- und Familienbildung. Diese erweiterten Optionen erfüllen mich sowohl beruflich als auch persönlich mit Freude, Zufriedenheit und Motivation.

 

Weiter Informationen zum Masterstudium Pädagogik / Praxisforschung in pädagogischen, therapeutischen und sozialen Berufsfeldernfinden Sie hier.
Nehmen Sie auch gerne Kontakt mit uns auf, um ein individuelles Beratungsgespräch zu vereinbaren!

Interview mit Pädagogik-Studentin Susanne Gieseke