Vom 22.05. bis zum 24.05.2025 fand der nunmehr fünfte internationale Kongress des International Network of Academic Steiner Teacher Education (INASTE) in Wien statt. Es trafen sich Mitglieder akademischer Institutionen mit waldorfpädagogischen Studiengängen aus aller Welt, um unter der Überschrift „Human Intelligence“ die Bedeutung des spezifisch Menschlichen im Zeitalter von Krisen, maschinellem Lernen und KI zu diskutieren und daraus Aufgaben für die Pädagogik und insbesondere für die Waldorfpädagogik abzuleiten.
Die internationale Ausrichtung des Kongresses und die zahlreichen Beitragenden aus vielen verschiedenen Institutionen der insgesamt 21 INASTE-Members weiteten für alle Beteiligten den Horizont und eröffneten eine globale Perspektive auf gegenwärtige pädagogische Herausforderungen. Die teilnehmenden Forschenden, Hochschullehrenden und Studierenden konnten dabei erleben, dass sich die akademische Auseinandersetzung mit einer gegenwärtigen und zukünftigen Ausrichtung der Waldorfpädagogik in aktuelle Diskurse einfügt, was sich unter anderem auch durch Gastvorträge von Gert Biesta (Maynooth University, Ireland & University of Edinburgh, UK) sowie Thomas Fuchs (Universität Heidelberg) zeigte.
Der Fachbereich Bildungswissenschaft der Alanus Hochschule mit mehreren Beiträgen breit vertreten
Als Keynote Speaker hielt Jost Schieren, Dekan des Fachbereichs Bildungswissenschaft, einen Plenarvortrag zu Rudolf Steiners Blick auf das menschliche Denken. Unter dem Titel „Die Wirklichkeit des Denkens. Rudolf Steiners Intelligenzkonzept und dessen Relevanz für die Pädagogik“ führte er in einige Grundmotive von Steiners Erkenntnistheorie und seinem Wirklichkeitsbegriff ein, der die Freiheitsveranlagung des Menschen in den Vordergrund rückt.
Paula Bleckmann, Professorin für Medienpädagogik, war an drei Beiträgen beteiligt. In zwei Beiträgen erläuterte sie gemeinsam mit Kolleg:innen verschiedene Aspekte bei der Entwicklung eines Medienbildungskonzepts für eine verbesserte Medienmündigkeit im europäischen Forschungsprojekt HERMMES. In einem weiteren Beitrag ging sie auf die Unterschiede der Rechenleistung und Verknüpfungsfähigkeit von Maschinen einerseits und menschlicher Intelligenz und Verständnis andererseits ein.
Stefanie Greubel, Prorektorin der Alanus Hochschule und Studiengangsleiterin im Studiengang Kindheitspädagogik, stellte gemeinsam mit der ehemaligen Alanus-Professorin Janne Fengler (Universität Luxemburg) und Jost Schieren Ergebnisse ihrer gemeinsamen quantitativ ausgerichteten Untersuchung zu Nachhaltigkeitseinstellungen und nachhaltigem Handeln von Schüler:innen der sogenannten Gen Z mit und ohne Waldorfhintergrund dar.
Weitere Beiträge wurden gegeben von Thomas Schmaus zum Thema Konkreativität, von Philipp Gelitz zu implizitem sinnlichem Lernen, von Martyn Rawson zum Thema Urteilsvermögen und KI, von Julia Kernbach zu Medienbildung in der Lehrer:innenbildung, von Belle Leung zu Waldorfpädagogik und Resilienz, von Benjamin Streit zu medienbildungsbezogenen Einstellungen, von Marcelo da Veiga zu Fragen des Erkennens in der Anthroposophie sowie von Wilfried Sommer zur Rolle des Körpers in der Pädagogik.
An der Konferenz nahmen auch zahlreiche Studierende der Alanus Hochschule aus den Studiengängen Kindheitspädagogik, Waldorfpädagogik und Praxisforschung teil und konnten so einen direkten Einblick in gegenwärtige Diskurse ihres Fachbereichs gewinnen.
Weitere Infos unter https://www.inaste.net/.
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