
Eurythmietherapie
Masterstudiengang Eurythmietherapie
Heileurythmie/Eurythmietherapie ist eine Bewegungstherapie, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Dr. Rudolf Steiner entwickelt wurde. In der Eurythmietherapie werden die Sprachlaute der Eurythmie modifiziert und differenziert zu Heilzwecken eingesetzt, um die Selbstheilungskräfte des Menschen anzuregen. Heileurythmie wirkt somit gezielt wie ein Medikament - bis in die Funktion einzelner Organe und Organsysteme.
Im Masterstudiengang mit Studienrichtung Eurythmietherapie erlernen die Studierenden eurythmietherapeutische Kompetenzen, die bei verschiedenen Altersgruppen, Krankheitsbildern und in den unterschiedlichen Praxisfeldern zum Einsatz kommen. Sie erwerben medizinische Grundlagen, um die Eurythmietherapie in der Praxis adäquat auf das jeweils vorliegende Krankheitsbild abzustimmen. Es werden Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt, um zu einer Reflexionsfähigkeit zu kommen und die Methode der Eurythmietherapie verständlich vermitteln zu können. In der Arbeit mit Gruppen erlernen sie die Heileurythmie gesundheitsfördernd (salutogenetisch) einzusetzen. Durch Praktika erlernen die Studierenden eine therapeutische Haltung, um den Patienten bei der Anleitung der Heileurythmie-Übungen achtsam unterstützend begleiten zu können
In diesem Video von healthtv.de gibt es einen Einblick in die Eurythmietherapie:
Es gibt an der Alanus Hochschule verschiedene Möglichkeiten den Masterabschluss in Eurythmietherapie zu erlangen.
Wir beraten Sie gerne zu individuellen Studienmöglichkeiten, je nach Ihren Voraussetzungen. Vereinbaren Sie gerne per Mail einen Beratungstermin mit uns.
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme.
Zielgruppe, Studiendauer, Zulassungsvoraussetzungen
STUDIENGANG UND ZUGANGSVORAUSSETZUNGEN
Es gibt an der Alanus Hochschule verschiedene Möglichkeiten den Masterabschluss in Eurythmietherapie zu erlangen. Die Seminare sind so angelegt, dass der Unterricht gemeinsam stattfinden kann.
Zulassungsvoraussetzungen:
Je nach Ihren individuellen Voraussetzungen bieten wir verschiendene Zugangsmöglichkeiten zum Masterstudiengang Eurythmietherapie an.
Grundvoraussetzungen für die Aufnahme des Studiums ist eine abgechlossene Eurythmieausildung an einer anerkannten Ausbildungsstätte (Eurythmiedplom der Sektion für Redende und Musizierende Künste/Goetheanum), sowie ein erfolgreiches Aufnahmegespräch.
Wenn eine allgemeine oder fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung (Abitur) nicht vorliegt, können wir eine Hochschuleingangsprüfung durchführen.
Studienbeginn für den Masterstudiengang Eurythmietherapie: jährlich im September.
Studieninhalte und -aufbau
Das Studium besteht aus folgenden 9 Themenblöcken (Modulen):
MA 1 Grundlagen der Eurythmietherapie
Die Studierenden erwerben Fähigkeiten zum Verständnis und zur instrumentalen Umwandlung der eurythmischen in die eurythmietherapeutischen Bewegungen. Sie werden befähigt, die eurythmisch- therapeutischen Basisübungen in ihrer Wirkung zu erleben, um zu einer eigenständigen Erarbeitung und Durchführung dieser Übungen zu gelangen. Außerdem erwerben die Studierenden berufsrelevante soziale Kompetenzen.
MA 2 Angewandte Eurythmietherapie I
Die Studierenden werden gezielt auf den Berufsalltag vorbereitet durch Erkennen und Entwickeln von - und Hinzuführung zu - Therapieziel, Behandlungsplan und Behandlungsprozess. Die therapeutische Praxis soll fundiert und mit anderen Wissenschaftsdisziplinen kritisch in Verbindung gebracht werden. Die Studierenden können die Eurythmietherapie in den Kontext anderer künstlerischer Therapien stellen und die spezifischen Möglichkeiten und Grenzen der Eurythmietherapie kritisch reflektieren.
MA 3 Angewandte Eurythmietherapie II
Anhand von speziellen Krankheitsbildern wird die Eurythmietherapie vertieft. Die Studierenden können therapeutische Übungsabläufe bei speziellen Krankheitsindikationen erfassen und eine patientengerechte Erstellung von Therapieziel, Behandlungsplan und Durchführung (Dauer, Intensität usw.)erstellen. Die eigenständige Erweiterung und Modulation von üblichen Indikationen zu speziellen Übungen wird erlernt. Die Studierenden können die Eurythmietherapie in den Kontext anderer künstlerischer Therapien stellen und die spezifischen Möglichkeiten und Grenzen der Eurythmietherapie kritisch reflektieren.
MA 4 Medizin I
Die Studierenden erwerben ein Grundwissen der allgemeinen und speziellen Krankheitslehre körperlicher und psychischer Erkrankungen. Darin kann sowohl die konventionelle-, als auch die anthroposophisch erweiterte Medizin enthalten sein. Vom Wissen über die Erscheinungsformen der verschiedenen speziellen Erkrankungen kommen sie zu einem Bild des erkrankten Menschen, für den dann allgemeine Gesichtspunkte zur Therapie erarbeitet und anthroposophische Therapieansätze dargestellt werden. Die Studierenden werden in die Lage versetzt, sich vertiefende Kenntnisse bei ausgewählten Krankheitsbildern selbstständig zu erarbeiten.
MA 5 Medizin II
Die Studierenden erwerben ein Grundwissen der speziellen Krankheitslehre aus dem Bereich der Orthopädie und Neurologie sowie psychiatrischer Erkrankungen und der Heilpädagogik. Sie kommen zu einem Verständnis und zu vertieften Kenntnissen für grundlegende Krankheitsprozesse der speziellen Fachbereiche. Die Pathophysiologie kann diagnostisch erfasst werden. Ziel ist das Erstellen von krankheitsspezifischen integrativen Therapieplänen mit Verlaufsdokumentationen.
MA 6 Kommunikation und Identität (Anthroposophische Geisteswissenschaft/ Eurythmiewissenschaft/Handlungskompetenz im Berufsfeld)
Die Studierenden werden gezielt auf die Anforderungen ihres Berufsalltags vorbereitet. Dazu gehört:
- die methodische Orientierung und Fähigkeit der Selbstbildung
- die Fähigkeit, die eigene Tätigkeit zu reflektieren und die fachliche Qualifikation auf Grundlage einer fachwissenschaftlichen Vertiefung weiter zu entwickeln
- die Bedingungen des Berufsfeldes zu erkennen und angemessene praktische Handlungskonzepte zu entwickeln.
MA 7 Ergänzungsbereich (Künstlerisch-therapeutische Ergänzungsfächer/ Kennenlernen anderer Therapieformen)
Durch den Erwerb von Grundkenntnissen und –fähigkeiten in mindestens zwei Ergänzungsfächern soll das eigene Fach immer wieder neu von verschiedenen Seiten beleuchtet werden. Dazu bietet eine intensive Auseinandersetzung mit verwandten oder differenten Bewegungsarten und Therapien eine Anregung. Der Studierende soll durch die Auseinandersetzung mit anderen Kunstformen/Therapieformen eine differenzierte Wahrnehmung und Erweiterung der eurythmischen/therapeutischen Gestaltungsmittel erwerben.
MA 8 Masterarbeit
Beim Erstellen der Masterarbeit ist der Studierende in der Lage, systematisch und sachgerecht, d. h. wissenschaftsorientiert strukturiert zu arbeiten. Er kann nach vorgegebenen Kriterien, im Sinne einer wissenschaftsorientierten Forschung und/oder Praxis, qualifiziert, evaluiert und reflektiert handeln und dokumentieren.
Die Ergebnisse können diskutiert und mit anderen wissenschaftlich dokumentierten Resultaten korreliert werden. Die Studierenden sind in der Lage
- zu eigenverantwortlicher Anwendung von Grundformen wissenschaftlichen Arbeitens
- zur Formulierung einer Forschungsfrage, entsprechender Hypothesenbildung und zur Entwicklung einer Forschungsmethode
- zu detaillierter Literaturrecherche, bzw. Sammlung und Analyse von Daten
- zur Anwendung entsprechender Fachterminologie
- zur Dokumentation von schriftlichen wissenschaftlichen Arbeiten
- zur mündlichen Präsentation und Diskussion ihrer Forschungsergebnisse
MA 9 Praxisbereich (Praktika)
Die praktische Umsetzung der Grundlagen der Eurythmietherapie in die angewandte Eurythmietherapie unter der Supervision eines Mentors. Die Hospitationen sollen in verschiedenen Arbeitsfeldern der Eurythmietherapie stattfinden; verschiedene Krankheitsbilder werden am individuellen Patienten kennengelernt. Unter der Anleitung von Supervisoren werden eigene Therapieeinheiten durchgeführt. Die eigenständig im Kontakt mit Arzt und Fachkollegen erarbeiteten Therapiekonzepte werden dokumentiert. Die Teilnahme an Teambesprechungen oder Therapiegesprächen ist Bestandteil des Praktikums.
Besonderheiten des Studiums
Während des Studiums findet eine regelmäßige und intensive Betreuung der Studierenden durch das ständige Kollegium des Fachbereiches statt. Darüber hinaus werden spezifische Krankheitsbilder und fachnahe Themen von qualifizierten Gastdozierenden unterrichtet.
Neben dem Lehrangebot des Masterstudiengangs Eurythmietherapie besteht für die Studierenden die Möglichkeit, andere interdisziplinäre Studienangebote und Veranstaltungen an der Alanus Hochschule wahrzunehmen.
Die Studienrichtung wird vom Fachgebiet Eurythmie in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Künstlerische Therapien und Therapiewissenschaft angeboten.
Video zum Institut für Eurythmietherapie
Das Institut für Eurythmietherapie stellt sich vor:

Dozent:innen
Hauptamtliche Dozentinnen
- Prof. Annette Weißkircher, Institutsleitung Eurythmietherapie
- Katrin Kellenbenz, Lehrbeauftragte für Eurythmietherapie
Eurythmietherapeutische Seminare
- Astrid Andersen (Eurythmietherapeutin, Stuttgart)
- Carola Adam-Roettig (Eurythmietherapeutin, Heilpädagogik, Quirnbach)
- Sabine Berg (Eurythmietherapeutin M.A., Bonn)
- Dr. rer. medic. Katharina Gerlach (Eurythmietherapeutin, Krefeld)
- Mechthild Groh-Schulz (Eurythmietherapeutin, Gynäkologie, Tübingen)
- Gudrun Haller (Eurythmietherapeutin M.A., Bornheim)
- Norman Kingeter (Eurythmietherapeut M.A., Psychiatrie/Psychosomatik, Arlesheim, CH)
- Laura Monserrat (Eurythmietherapeutin M.A., Schulheileurythmie, München)
- Peter Stevens (Eurythmietherapeut M.A., Leierunterricht, Uhldingen)
- Prof. Shaina Stoehr (Eurythmietherapeutin, Ton-Heileurythmie, Stroud, GB)
- Doris ten Brink (Eurythmietherapeutin M.A., Augenheileurythmie, Heileurythmie mit Kindern, Heiligenberg)
- Michaela Trefzer (Eurythmietherapeutin, Augenheileurythmie, Lörrach)
Medizinisch-Therapeutische Seminare und Vorlesungen
- Dr. med. Boris Krause (Facharzt für Psychiatrie/Psychotherapie, Filderstadt)
- Dr. med. Wim Huige (Augenarzt, Niederlande)
- Monika Kiel-Hinrichsen (Biografie- und Paarberaterin, Supervisorin)
- Dr. med. Markus Krüger (Facharzt für Pädiatrie, Filderstadt)
- Dr. med. Angela Kuck (Fachärztin für Gynäkologie, Richterswil)
- Dr. med. Harald Merckens (Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie, Stuttgart)
- Michael Neuhaus (Facharzt für Orthopädie, Sprockhövel)
- Dr. med. Corinna Schranz (Fachärztin für Neurologie)
- Dr. med. Heike Thomas (Fachärztin für Psychiatrie)
- Dr. med. Albrecht Warning (Facharzt für Kardiologie, Berlin)
- Dr. med. Paul Werthmann (wissenschaftlicher Mitarbeiter am IFAEMM, Freiburg)
Weitere Dozent:innen
- Prof. Jochen Breme (Studien zur Embryologie, Bildhauer, Alfter)
- Prof. Dr. Axel Föller-Mancini (Institut für Erziehungswissenschaft und empirische Bildungs- und Sozialforschung, Alfter)
- Moritz Jehle (Heilpädagoge, Eurythmist, Bad Boll)
- Prof. Ulrich Maiwald (performative Kunst und Sprache, Institut für Schulpädagogik und Lehrerbildung, Alfter)
- Dr. Alexander Röhler (Studiengangskoordinator, Institut für Erziehungswissenschaft und empirische Bildungs- und Sozialforschung , Alfter)
- Prof. Dr. Jost Schieren (Professor für Schulpädagogik mit Schwerpunkt Waldorfpädagogik, Alfter)
Bewerbung und Aufnahme
Bewerbung:
Wenn Sie sich bei uns bewerben wollen, freuen wir uns über eine schriftliche Bewerbung, die Sie über das Bewerberportal CampusCore einreichen.
Wir empfehlen Ihnen vor der Bewerbung ein Beratungsgespräch mit den Verantwortlichen des Masterstudiengangs zu vereinbaren, um sich über die verschiedenen Studienmöglichkeiten und benötigten Bewerbungsunterlagen zu informieren.
Kontaktieren Sie uns gerne per Mail.
Aufnahme:
Nach einem ersten Informationsgespräch oder der Sichtung Ihrer Bewerbungsunterlagen laden wir Sie zu einem Aufnahmegespräch ein.
Ein erfolgreiches Aufnahmegespräch ist die Voraussetzung für eine Immatrikulation.
Finanzierung
BAföG
Das Eurythmie-Studium kann durch BAföG gefördert werden.
Eurythmie Studienfonds
Die Alanus Hochschule vergibt zinslose Darlehen an Eurythmie-Studierende. Möglich ist eine Förderung ab dem 2. Studienjahr im Bachelorstudium und ab dem 1. Studienjahr im Masterstudium (nur in Vollzeit).
Stipendien der A.- und W.-Zur Linden-Stiftung
Im 1. Studienjahr (09/2021 bis 08/2022) fördert die Anneliese und Wilhelm Zur Linden-Stiftung im Masterstudiengang Eurythmietherapie zwei Studierende mit einer Förderung von 50 % in Höhe der Studienbeiträge. Die zweckgebundene Förderung richtet sich an ausgebildete Eurythmist:innen (Diplom oder Bachelor) mit einem besonderen Interesse für eine ganzheitliche Bewegungstherapie und für die integrative Medizin oder einer besonderen biographischen Lage, die sich zum kommenden Herbstsemester an der Alanus Hochschule bewerben.
Kontaktieren Sie die A.- und W.-Zur Linden-Stiftung hier.
Deutschlandstipendium
Die Alanus Hochschule vergibt darüber hinaus Deutschlandstipendien.
Weitere Informationen
Über weitere Fördermöglichkeiten informiert die Finanzierungsberatung.
Downloads
Weitere Unterlagen zum Studiengang finden Sie hier unter Downloads.
Hospitation
Gerne können Sie sich jederzeit im Rahmen einer Hospitation einen Einblick in den Studienalltag verschaffen und den Unterricht gemeinsam mit Studierenden sowie Dozierenden kennenlernen.
Ihren individuellen Hospitationstermin vereinbaren Sie im Servicebüro Masterstudiengänge Eurythmie
Fortbildungen
- Zertifikatskurse
Für Interessierte, die keinen akademischen Abschluss erwerben möchten, besteht bei Eignung die Möglichkeit, in bestimmten Inszenierungen und Projekten mitzuarbeiten. Dies ist ein Angebot für Eurythmist:innen, die künstlerische Arbeiten mit Aufführungspraxis suchen. Weitere Informationen hierzu finden Sie unter Hochschulzertifikate Eurythmie.
- Symposien
Jährlich finden Symposien zu verschiedenen Themenfeldern der Eurythmie statt. Hier treffen Kolleginnen und Kollegen zusammen und erfahren Neues aus Forschung und Praxis der Berufsfelder.
Termine und Themen der Symposien finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.
Forschung
Das Institut für Eurythmietherapie widmet sich der Entwicklung von Forschungsansätzen, die der besonderen Behandlungsart der Eurythmietherapie und der Erfassung von qualitativen Veränderungen für die Patienten gerecht werden. Diese werden, wo es geeignet erscheint, mit bildgebenden oder quantitativen Methoden verbunden. Die Methodik wird durch Phänomenologische Methoden und die Grounded Theory erweitert.
Neben eigenen Projekten ist das Institut interessiert, Kooperationen mit anderen Forschungsvorhaben zur Eurythmietherapie aufzunehmen und den Dialog zur Forschung zu fördern.