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Familiäre Atmosphäre an der Hochschule schafft Raum zur Entfaltung

Der unkomplizierte Umgang miteinander war für Natasza Deddner entscheidend dafür, im Studium so sein zu können, wie sie ist.

Im polnischen Krakau geboren, kam Natasza Deddner 1986 mit 14 Jahren nach Deutschland. Nachdem sie viele Jahre in Stuttgart sowie im Schwarzwald gelebt hat, wohnt und arbeitet sie nun seit drei Jahren in Bonn. Ob Installationen, Performances oder Fotografie, Malerei, Sound oder Aktionen: Deddner bedient sich sämtlicher künstlerischer Medien, um ihre Konzepte umsetzen zu können. An der Alanus Hochschule studiert sie aktuell den Master Bildende Kunst; davor absolvierte sie in Alfter bereits den Bachelorstudiengang. Im Anschluss an den Master plant sie an der Alanus eine Promotion zum Thema Einfluss der Kunst auf die Gesellschaft und umgekehrt.

Frau Deddner, was ist für Sie das Besondere an der Alanus Hochschule?

Die Alanus bietet das Studium Generale an, das für mich im Bachelor eine sehr große Rolle spielte. Die Begleitung und Unterstützung während des Studiums durch meine Professorin Ulrika Eller-Rüter sowie die unkomplizierte und familiäre Atmosphäre ermöglichten es mir, mich total entfalten zu können. Dies gab mir den Raum, so zu sein, wie ich bin.

Was hat Sie besonders geprägt?

Eine sehr wichtige Rolle auf meinem Weg spielte Dozentin Isabel Rith-Magni. Ihr verdanke ich, dass ich meine Komfortzone verlassen konnte. Die von ihr angebotenen Seminare und die darin behandelten Themen sowie die Diskussionen prägten mein Studium. Überhaupt hinterließen alle Begegnungen,  Gespräche und Interaktionen mit den Menschen an der Alanus – ob Lehrende, Mitarbeitende oder Studierende – Spuren und sorgten für eine sehr intensive Zeit.

Sie bezeichnen sich als Konzeptkünstlerin: Was bedeutet das, und wie drückt sich dies in Ihren Kunstwerken aus?

Konzeptkunst ist eine unbegrenzte Ausdrucksmöglichkeit, in der nicht unbedingt ich selbst meine Konzepte umsetzen muss. Wenn dies meine Kompetenzen überschreitet, lasse ich meine Konzepte durch Fachleute umsetzen. Ich liebe die Konzeptualität, weil dies eine grenzenlose Freiheit in Bezug auf die eingesetzten Medien und somit die Entfaltung meiner Ideen bedeutet. Wenn zum Beispiel eine Idee die Konzeption einer Rauminstallation ist, baue ich eine Rauminstallation. Eine andere Idee kann schon mal eine Fotoarbeit oder der Dreh eines Videos, beziehungsweise einer Performance sein. Alles ist erlaubt, alles ist möglich. Am wichtigsten ist es für mich, meine gedanklichen Auseinandersetzungen und die dabei entstandenen Gefühle dem Betrachter zu präsentieren. Mein Beschäftigungsfeld ist jedoch „eingegrenzt“, denn ich befasse mich mit  der Natur des Menschen. Dabei frage ich mich: Was genau beschreibt Humanität, und soll die Definition weiterhin ihre Gültigkeit haben? Ich möchte keine Arbeiten schaffen, die als Dekoration im Wohnzimmer oder im Garten enden. Ein Konzept auszuarbeiten, bedeutet für mich eine sehr intensive Auseinandersetzung mit einer bestimmten Situation auf gesellschafts- und politikkritischer Ebene. Beispielsweise bereite ich im Moment eine Ausstellung zu der schwierigen Situation in Belarus vor. Die Ausstellung mit dem Titel „Art is resistance - upshot I“ wurde durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW gefördert und findet vom 25. September bis 30. Oktober 2021 in Bad Godesberg statt. Diese Förderung durch eine staatliche Institution war sehr wichtig, um den Belarussen unsere Solidarität zeigen zu können und diese darin zu bestärken, weiter für ihre Freiheit zu kämpfen.

Welche Erfahrungen haben Sie nach über einem Jahr Corona-Pandemie gesammelt? Wie hat die Krise Ihren Alltag und Ihr Studium beeinflusst?

Auf mein Studium und meine Arbeit hat sich die Pandemie keinesfalls negativ ausgewirkt. Lediglich durch die coronabedingten Schulschließungen stoße ich in Bezug auf meine beiden Kinder an Grenzen. Als alleinerziehende Mutter musste ich immer alles alleine organisieren sowie die Kinder in ihrem Alltag unterstützen und begleiten.

Wo liegen Ihrer Meinung nach gesellschaftliche Herausforderungen, und wie wollen Sie diesen künstlerisch begegnen?

Die größte gesellschaftliche Herausforderung ist meiner Meinung nach im Moment mehr denn je das aktive Leben der Akzeptanz und Toleranz unserer Mitmenschen. Demokratie lebt von Reibungen und Debatten, denen wir offen und dankbar begegnen sollten. Ich habe den Eindruck, dass die Gesellschaft im Moment sehr gespalten ist. Für mich bildet dies den Nährboden für gedankliche Auseinandersetzungen.

Familiäre Atmosphäre an der Hochschule schafft Raum zur Entfaltung