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Wie bewerten Fachkräfte und Eltern die pädagogische Qualität in Waldorfkindergärten und -krippen?

Antworten auf diese Fragen liefert die Dissertation von Philipp Gelitz! In seiner Doktorarbeit untersucht er, wie Eltern und Erzieher:innen den Alltag in Waldorfkindergärten wahrnehmen und beschreiben – mit überraschenden Ergebnissen. Die vom Graduiertenkolleg Waldorfpädagogik an der Alanus Hochschule geförderte Promotion hat Gelitz erfolgreich abgeschlossen.

Als Stipendiat am Graduiertenkolleg Waldorfpädagogik promovierte Philipp Gelitz an der Universität Passau zum Thema der pädagogischen Qualität in Waldorfeinrichtungen. In seiner bei Springer VS erschienenen Dissertation mit dem Titel „Pädagogische Qualität in Waldorfkindergärten und Waldorfkrippen. Eine qualitative empirische Studie zu spezifischen Qualitätsmerkmalen aus Sicht beteiligter Erwachsener.“ befragt Gelitz Fachkräfte und Eltern aus zahlreichen Einrichtungen. In den geführten Interviews ist zum Beispiel deutlich geworden, dass der Gemeinschaftsbildung eine besondere pädagogische Bedeutung beigemessen wird, der Zeitgestaltung und dem Tagesrhythmus eine besondere Rolle im pädagogischen Alltag zukommt. Entgegen der Erwartung wurde sehr wenig zum anthroposophischen Menschenbild geäußert. Stattdessen heben die Fachkräfte und Eltern das freie Spiel und das nachahmende Lernen hervor.

Für die Doktorarbeit hat er vor dem Hintergrund der erziehungswissenschaftlichen Diskurslinien zu pädagogischer Qualität und den Besonderheiten in der waldorfpädagogischen Theorie ein explorativ-felderschließendes Forschungsdesign entwickelt. Erstmals in dieser Breite wurden die Annahmen, Einstellungen, Ziele und pädagogischen Schwerpunkte der Handlungsexpert:innen in Waldorfkitas empirisch erforscht. „Es gibt eine Vielzahl von Publikationen, die die Intentionen der Waldorfpädagogik darstellen und für den Schulbereich gibt es auch bereits eine große Zahl an empirischen Studien. Der frühkindliche Bereich wurde allerdings bisher noch viel zu wenig erforscht“, sagt Philipp Gelitz, der vor einem Jahr von der Praxis im Kasseler Waldorfkindergarten in die Hochschullehre an der Alanus Hochschule in Alfter bei Bonn gewechselt ist.

Mit der vorgelegten Dissertation wird die Brücke zwischen Erziehungswissenschaft und Waldorfpädagogik aktiv gestärkt, weil sie die Befunde sowie einzelne geäußerte Waldorf-Termini im Hinblick auf ihre Anschlussfähigkeit im wissenschaftlichen Kontext befragt. „Die Ergebnisse bieten nun eine gute Grundlage für weitere Forschung“, resümiert Gelitz. 

Jost Schieren, Professor für Schulpädagogik mit dem Schwerpunkt Waldorfpädagogik an der Alanus Hochschule und Leiter des Graduiertenkollegs Waldorfpädagogik, betont: „Das Graduiertenkolleg Waldorfpädagogik an der Alanus Hochschule fördert Dissertationen, die die Brücke zwischen Waldorfpädagogik und allgemeiner Pädagogik schlagen. Die Forschungsarbeit von Philip Gelitz gibt eine exzellente Grundlage für den Dialog in der Pädagogik der frühen Kindheit.“

Das Graduiertenkolleg Waldorfpädagogik an der Alanus Hochschule wurde im Jahr 2015 gegründet und fördert Promotionsvorhaben, die insbesondere die pädagogische Praxis an Waldorfschulen wissenschaftlich untersuchen. Finanziert wird das Graduiertenkolleg von der Software AG – Stiftung, der Pädagogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen und der Firma Stockmar.


Lesen Sie auf unserer Webseite mehr über die Experteninterviews und die Studie: https://www.alanus.edu/de/aktuelles/aus-der-hochschule/detail/interview-mit-dr-philipp-gelitz

Wie bewerten Fachkräfte und Eltern die pädagogische Qualität in Waldorfkindergärten und -krippen?