Hier finden Sie die genauen Modulbeschreibungen, die innerhalb dieser Weiterbildung von der Alanus Hochschule angeboten werden:
Modul „Ästhetische Unternehmensgestaltung“
Die Nachhaltigkeitswende im Unternehmenskontext erfordert tiefgreifende Veränderungen in der Kultur der Organisation, in unseren Denkmodellen und Haltungen und damit auch in den Bildern und Narrativen, die unser Wahrnehmen und Denken prägen. Ästhetische Ansätze, die Emotionalität, Visualität und nicht-reduzierbare Komplexität als Elemente der Organisationsgestaltung ernstnehmen, können dabei eine wirksame Erweiterung der dominanten rational-analytischen Perspektiven des Managements sein. Das Modul erschließt wissenschaftlich fundiert Perspektiven der Ästhetik im Kontext von Unternehmen, zeigt Wirkungsweisen des Ästhetischen in konkreten Handlungsfeldern auf und stellt Möglichkeiten zur praktischen Erprobung ästhetischer Methoden in der Unternehmensführung bereit.
Das Modul stellt die sinnliche Wahrnehmung und Erfahrung von Menschen in Organisationen in den Mittelpunkt der Betrachtung. Nach Eagleton (1990) wird Ästhetik in Organisationen definiert als „the business of affections and aversions, how the world strikes the body in its sensory surfaces“. Das Modul befasst sich daher einerseits mit der Materialität von nachhaltigen Organisations- und Führungsprozessen (Artefakte, Design, Mode, Gesten, Räume, Kunst als Objekt im Unternehmen) und andererseits mit den psychologischen und sozio-psychologischen Prozessen (Wahrnehmung,
Interpretation, Bedeutung, Emotionen), mit denen die Mitarbeitenden im Unternehmen mit Artefakten und Prozessen in ihrer Arbeitsumgebung interagieren. Die ästhetische Dimension wird dabei erkennbar als wichtiger Gestaltungsraum für Veränderungsprozesse, insbesondere für die Nachhaltigkeitsentwicklung der Organisation. Das Modul zielt darauf ab, die ästhetische Perspektive als kritische Perspektive der Unternehmensführung und -gestaltung erkennbar zu machen.
Das Modul vermittelt Kenntnisse und Kompetenzen in folgenden Themenfeldern:
- Ästhetik und Organisation: Begriffe, Konzepte, Forschungslinien
- Ästhetischer Kapitalismus
- Funktionen der ästhetischen Dimension im Gesamtsystem Organisation
- Emotionalität im Unternehmenskontext
- Ästhetische Führung und Arbeit
- Ästhetik in der Nachhaltigkeitsentwicklung der Organisation
- Methoden der ästhetischen Organisationsforschung
- Ansätze zur Gestaltung und Inszenierung von Materialität, Körper und Raum im Organisationskontext
Termin: 14. April 2026 und 15. - 18. Juni 2026
Modul „Künstlerische Methoden und Interventionen in Organisationen“
Künstlerische Methoden und Interventionen stellen eine wichtige Erweiterung des Instrumentariums nachhaltiger Führung dar. Sie eröffnen in der direkten Erfahrung künstlerischer Handlungs- und Denkweisen neue, ungewohnte Perspektiven und nutzen Materialien, die neugierig machen und zur Erkundung einladen. Das eigene Handeln und das des Gegenübers wird als gestaltbar wahrgenommen, es können in einem wertungsfreien Spiel-Raum neue Handlungsoptionen erkundet werden. Das Denken kann die gewohnten Routinen verlassen. So entstehen in der Begegnung miteinander und mit dem Material neue Räume für Veränderung, Kreativität und Innovation.
Gleichzeitig erreichen künstlerische Interventionen Mitarbeitende (und andere Stakeholder) auf anderen Ebenen: emotional, radikal subjektiv, aktivierend. Für die nachhaltige Umgestaltung von Wirtschaft und Unternehmen entstehen so neue Ansätze und Wirkungsprozesse. Freuen Sie sich auf praktische Kunsterfahrungen, die neben dem Gewohnten liegen und entdecken Sie sich selbst (neu) als Gestalter:in.
Das Modul vermittelt Kenntnisse und Kompetenzen in folgenden Themenfeldern:
- Handlungssituationen und Handlungskompetenzen im Berufsalltag mit künstlerischem Handeln verknüpfen
- Die Phasen und Spezifika künstlerischer Prozesse
- Wahrnehmungsmöglichkeiten und deren Anwendung
- Ausgewählte künstlerische und kreative Methoden
- Rahmenbedingungen für erfolgreiche künstlerische Interventionen
- Bedeutung der eigenen künstlerischen Haltung
- Möglichkeiten des Transfers konkreter künstlerischer Methoden auf den Berufsalltag
Dozierende: Anne von Hoyningen-Huene
Termine: 13. bis 15. November und 12. Dezember 2025