edu.Art // Innere Bühne - Inneren Anteilen Raum geben

Innere Anteile bilden in allen grundlegenden psychologischen Konzepten die Basis zum Verständnis innerer Prozesse, Verhaltensweisen, Fähigkeiten zur Selbstreflexion und der Gestaltung von Beziehungen zu anderen. In dieser Weiterbildung wollen wir im Besonderen der theatertherapeutischen, imaginativen Gestaltung innerer Anteile Raum geben und uns dabei auch von dem Ego-States Konzept vom Watson & Watson, der dramatherapeutischen Rollen-Theorie von Robert Landy und dem Modell der „Heldenreise“ bzw. „Held*innreise“ Unterstützung holen. Besondere Andacht wollen wir dabei in verwendeten Methoden eingebettete Annahmen geben. Wünsche nach Förderung von Diversität, Feminismus, ökologischem Bewusstsein und einer„Dekolonialisierung von Wissenschaft“ sind willkommen. Über konkrete Gestaltung einer Bühne als Raum für „Innere Anteile“ werden wir künstlerisch ungeahnt wunderbare Perspektiven für Alt-bekannt Erscheinendes eröffnen.

Künstlerische Therapeut:innen mit erfolgreich abgeschlossenem Hochschulstudium, einem vergleichbaren Abschluss oder einer entsprechenden Eignung aus dem Berufsleben. Interessent:innen aus angrenzenden Berufsfeldern können ebenfalls an Einzelmodulen teilnehmen.

Die Zulassungskriterien orientieren sich an den gesetzlichen Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen (Kunsthochschulgesetz NRW, §54 und dem Hochschulzukunftsgesetz NRW §62). Die weiterbildenden Studienangebote dienen der Ergänzung berufspraktischer Erfahrungen.

Zertifikat und Teilnahmebescheinigung: eine Teilnahmebescheinigung wird ausgestellt bei Teilnahme an sämtlichen Teilen der Weiterbildung; ein Zertifikat erhält,
wer zudem eine ca. 4-seitiges Essay mit Beschreibung der eigenen „Inneren Bühne“-Entwicklung plus Abstrakt einreicht.

Im Modul 1 „BÜHNEN-RAUM“ werden wir der „Inneren Bühne“ buchstäblich Raum geben: Beginnend mit einem ersten imaginativen Erfassen eigener Anteile als
mögliche Protagonist*innen, bilden wir deren Beziehung untereinander über Impro, Aufzeichnung und Aufstellungen leicht aus. Daran schließt ein Bühnenbau für
mögliche Szenen an, der im handlichen Format sowohl konkret mit Kartons, recycelten Materialien, Farben ausgeführt oder auch rein konzeptuell über schriftliche
Beschreibungen, Aufzeichnungen entworfen werden kann. Angeboten werden als therapeutische Konzepte: Ego-States und die Ich-Anteile Theorie sowie das
„Held*innen-Reise“-Modell.

Das Modul 2 „BÜHNE FREI!“ dient dem Szenischen Spiel und der Umsetzung der Protagonist*innen mit wechselseitiger Unterstützung als Darsteller*innen sowie
über dem Spiel mit Hand- bzw. Fingerpuppen. Die Entwicklung und der Ausbau von Szenen findet dabei ad hoc über Impro und dem Spiel mit Variationen statt.
Als mögliche Ergänzung werden auch filmische Methoden und Techniken hierfür angeboten.

Das Modul 3 „DIE WELT IST EINE BÜHNE“ widmet sich der immensen Bedeutung des Zuschauers/der Zuschauer und des/der „Zeugen“. Die Bedeutung gesehen zu werden, die Resonanzen von einem Raum in den anderen, das Zurückspiegeln der Welt, das Verlangen Geschichten zu formen, das Bestätigen von Geschehenem, und auch die Regie über die Innere Bühne zu erleben - dies alles wird mit besonderen Fokus für therapeutische Bedeutungen praktisch und spielerisch geübt werden. Eine konkrete Umsetzung in die eigene Praxis kann zudem bei Bedarf über szenisches Rollenspiel erprobt werden. Fallbeispiele sind hier willkommen. Wechselseitige Aufführungen aus dem entstandenen „Innere Bühne“-Repertoire schließen den Workshop ab.