EN
Studienbereiche
Architektur studieren
Eurythmie studieren
Kunst studieren
Kunsttherapie studieren
Pädagogik studieren
Philosophie studieren
Schauspiel studieren
Wirtschaft studieren

Neue Ausgabe von RoSE „Research on Steiner Education“ ist erschienen

Neue Ausgabe von "RoSE: Research on Steiner Education" Edition Vol. 14 / Nr. 1

Die Herausgeber:innen, Redakteure und Autor:innen von RoSE: Research on Steiner Education freuen sich, hiermit die Edition Vol. 14 / Nr. 1 vorlegen zu können.

Das Online-Journal RoSE ist ein tri-linguales (deutsch/english/spanisch) akademisches Journal zur Waldorfpädagogik. In einem blind peer-review Verfahren werden wissenschaftliche Artikel zur aktuellen waldorfpädagogischen Forschung begutachtet und veröffentlicht. Es wird gemeinsam von der Alanus Hochschule in Alfter und dem Rudolf-Steiner-University-College in Oslo herausgegeben. Die im Internet frei zugängliche Zeitschrift besteht seit über zehn Jahren und hat inzwischen über 24 Ausgaben veröffentlicht. Jetzt liegt eine neue Online-Ausgabe vor: http://www.rosejourn.com/index.php/rose/issue/view/36/showToc

Die Ausgabe umfasst sowohl methodologische wie auch erfahrungswissenschaftliche Studien im Kontext der akademisch orientierten Waldorfpädagogik und ihrer Referenzwissenschaften.

Die Rubrik Beiträge zur Grundlagenforschung wird mittels einer thematischen Trias eröffnet, in der das Verhältnis postkolonialistischer und anderer emanzipatorischer Denkformen zur Theorie und Praxis der Waldorfpädagogik zur Sprache kommt.

Zunächst gibt der Artikel von Ruhi Tyson einen breit gefächerten Literatur-Überblick zu den bisherigen Forschungen. Im Zentrum stehen sowohl explizite wie auch latente Wertvorstellungen waldorfpädagogischer Praxis, sofern sie sich (immer noch) an eurozentrischen Denkmustern orientieren. Gleichwohl zeigt der Autor eine wachsende Anzahl an wissenschaftlichen Beiträgen auf, welche eine waldorfimmanente Kritik und die Forderung nach einer de-kolonialisierenden Praxis laut werden lassen.

Michael Zech widmet sich in seiner Studie der Frage nach einem Geschichtsunterricht, der sich inhaltlich und didaktisch aus den Fängen nationaler, reduktionistischer und auch diskriminierender Perspektiven befreit. Nachdem er historische Genozide im Zuge kolonialer Exzesse der deutschen Historie in Erinnerung ruft, stellt er Ansätze für eine Unterrichtsreihe dar, die sowohl von Waldorf- als auch von Regelschulen realisiert werden könnte.  

Frank Steinwachs erkundet die Möglichkeiten einer evolutionär-anthropologischen Perspektive für einen nachhaltigen Literaturunterricht. Er geht dabei von dem Diskursfeld über das Anthropozän aus, das interkulturell auf artifiziell rezipierte Weltbetrachtungen durch den Menschen abhebt, die sich auch im Bildungsgut der globalen Literaturen widerspiegeln. In der Literaturdidaktik der Waldorfpädagogik sieht er fruchtbare Ansätze für eine interkulturell offene, entwicklungsfördernde Rezeption, die es weiter auszubauen gelte.

Der Artikel von Peter Lawton eröffnet neue Perspektiven und praktische Ansätze bezüglich der Selbstverwaltung von Waldorfschulen. Das Ineinandergreifen von spontanen, kollektiv getragenen Führungsaktivitäten und deliberativer Entscheidungsfindung steht im Zentrum seiner Betrachtung.

In der Rubrik Beiträge zur empirischen Forschung stellen die Autorinnen Ulrike Barth und Angelika Wiehl einen praxeologischen Ansatz dar, der sich an Grundaspekten einer empirischen Erziehungswissenschaft (Malte Brinkmann) orientiert. Mit den Wahrnehmungsvignetten erweitern sie die Möglichkeiten pädagogischer Kasuistik mittels phänomenologischer Methodik. Die Studie wird hier in deutscher und englischer Sprache publiziert.

Für die Rubrik Rezensionen verfasste Michael Zech die Besprechung von Christian Rittelmeyers Buch Rudolf Steiners Mission und Wirkung. Exkursion in eine fremdartige Bildungslandschaft (Frankfurt/ M.: Info 3 Verlag 2023).

Axel Föller-Mancini