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Fünf Fragen an Christian Reinecke

Christian Reinecke studiert im sechsten Semester Architektur und schreibt aktuell seine Bachelorarbeit darüber, wie man städtebaulich mit der Trennung einiger Stadtteile im Bonner Süden durch die Bahnlinie umgehen kann. Im Interview berichtet er außerdem, was für ihn das Besondere am Architekturstudium ist und wie er es finanziert.

1.) Sie studieren im sechsten Semester Architektur. Was ist das Besondere an dem Studium?
 
In der Architektur beschäftigen wir uns ganz grundlegend mit gebautem Raum. Das Besondere ist dabei, dass Raum an sich nichts Materielles ist und deswegen sehr vieles sein kann: ein Wohnraum, ein Arbeitsraum oder auch ein Stadtraum. Die Gestaltung dieser Räume ist daher nicht nur eine handwerkliche, sondern auch eine philosophische, künstlerische und soziale Aufgabe.
 
2.) Was ist Ihr Lieblingskurs/-seminar?
 
In den künstlerischen Fächern wie Formenlehre oder Freihandzeichnen spüre ich am meisten Vibration und Anziehungskraft zur Arbeit. Die künstlerische Tätigkeit und das Denken sehe ich als wesentliche Voraussetzung, um eine gute Architektur zu schaffen. Der Begriff Architektur kann als Baukunst übersetzt werden. In diesem Sinne verstehe ich sie und meine Tätigkeit.
 
3.) Sie schreiben zurzeit Ihre Bachelorthesis. Mit welchem Thema setzen Sie sich auseinander?
 
Zusammen mit drei Kommilitoninnen und Kommilitonen beschäftige ich mich mit einem Gebiet im Bonner Süden zwischen Kessenich, Dottendorf und Gronau. Die Bahnlinie hat diese Stadtteile voneinander getrennt und eine städtebauliche Wunde hinterlassen. Wir fragen in unserer Bachelorarbeit, wie städtebaulich mit solchen Situationen umgegangen werden kann und formulieren architektonisch-typologische Vorschläge. Am Ende stellen wir uns im Wesentlichen die Frage, welchen Beitrag die Architektur für die Stadt leisten kann und wie wir in Zukunft leben wollen.
 
4.) Sie nutzen zur Finanzierung Ihres Studiums den Umgekehrten Generationenvertrag der Chancen eG? Wie funktioniert diese Finanzierung?
 
Mir werden jetzt meine Studiengebühren bezahlt, dafür finanziere ich später Studierenden ihren Studienplatz. Das Modell der Chancen eG beruht auf Solidarität, das ist mir sehr wichtig. Wenn ich später einmal mehr verdiene, zahle ich mehr zurück als ich bekommen habe. Wenn mein Gehalt unter einer bestimmten Einkommensgrenze liegt, bezahle ich weniger oder nichts. Insgesamt bildet sich dadurch eine Gemeinschaft, die sich gegenseitig hilft. Die Alanus Hochschule hat mich dabei unterstützt und mir geholfen, die Förderung zu erhalten.
 
5.) Welche Vorteile hat der Umgekehrte Generationenvertrag für Sie?
 
Ganz konkret ermöglicht mir der Umgekehrte Generationenvertrag finanzielle Unabhängigkeit während meines Studiums. Ich muss keinen Nebenjob annehmen, nur um zu überleben. Als meine Förderung begann, konnte ich meinen Job als Kassierer in einem Supermarkt beenden und mich ganz aufs Studium und alles Drumherum konzentrieren. So sind einige Projekte auch neben dem Studium entstanden, was zur Folge hatte, dass ich im vergangenen Jahr in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen wurde und dadurch weitere materielle und immaterielle Förderung für zukünftige Projekte erhalte.

 

Fünf Fragen an Christian Reinecke