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„Nachhaltigkeit ist keine Modeerscheinung“

Seit einigen Monaten kooperiert die Alanus Hochschule mit der VERDE-Gruppe. Wir haben den Gründer Marcus Noack über Nachhaltigkeit in Unternehmen und unsere Zusammenarbeit gesprochen. Im Interview verrät er Interessantes über eines der wichtigsten Themen unserer Zeit, Karriereperspektiven im Bereich grüner Berufe und erfolgreicher Produkte grüner Startups.

Seit wann gibt es die Verde-Familie bzw. JobVerde und wofür seid ihr angetreten?
Die VERDE-Familie gibt es seit 2011. JOBVERDE ist aus der VERDE-Familie 2012 entstanden, weil wir gemerkt haben, dass der Bedarf nachhaltiger Arbeitgeber groß ist, auch ihre Stellenanzeigen auf einer grünen Stellenbörse zu schalten. Nachhaltige Arbeitgeber möchten Mitarbeitende mit einem nachhaltigen Mindset rekrutieren und sind natürlich auch auf der Suche nach Kandidat:innen, die eine Ausbildung im Bereich Nachhaltigkeit absolviert haben. Der Bedarf an diesen „grünen“ Kandidat:innen wird in den kommenden Jahren stark steigen, ein Grund hierfür ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung, der immer mehr Unternehmen unterliegen.

Wie definiert ihr ein grünes Unternehmen oder eine grüne Hochschule?
Ein grünes Unternehmen ist für uns ein Unternehmen, das Nachhaltigkeit als ein wichtiges Thema für sich erkannt hat, welches aus einer grünen Branche wie beispielsweise der Windenergie kommt oder typisch grüne oder nachhaltige Jobs anbietet, wie beispielsweise den CSR-Berater. Nachhaltigkeitskriterien, wie sie beispielsweise vom DNK zugrunde gelegt werden, spielen für uns bei der Bewertung der Nachhaltigkeit von Unternehmen ebenfalls eine wichtige Rolle. Mittlerweile gibt es zahlreiche nachhaltige Hochschulen, die ebenfalls nachhaltige Studiengänge anbieten. Themen wie Klimaneutralität, nachhaltige Mensa oder Architektur sind Kriterien, die viel über das Handeln der Hochschule selbst aussagen. Eine größere Rolle spielen jedoch die angebotenen Studiengänge, also beispielsweise nachhaltige Mobilität, erneuerbare Energien oder Naturschutz.

Ist „Nachhaltigkeit in Unternehmen“ eine Modererscheinung oder ernst gemeint?
Nachhaltigkeit im Unternehmen ist natürlich keine Modeerscheinung, denn Nachhaltigkeit ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Mit den SDG-Kriterien der Vereinten Nationen wird Nachhaltigkeit in Europa und der Welt immer wichtiger und transparenter. Viele Unternehmen, insbesondere Große, müssen mittlerweile ihre Nachhaltigkeit reporten und eine Nachhaltigkeitsberichterstattung durchführen, können also kein Greenwashing mehr betreiben, sondern werden an harten Zahlen und Fakten gemessen. Kleinere Unternehmen müssen in einer sich wandelnden Welt ebenfalls Nachhaltigkeit für sich erkennen und hin zu mehr Nachhaltigkeit transformieren.

Welche Alanus-Absolvent:innen können im grünen Jobangebot „fündig“ werden?
Die Absolvent:innen können die beschriebenen typisch grünen Jobs auf JOBVERDE finden. Das können zum Beispiel Sales-Manager oder auch Sustainability Manager oder Kommunikator:innen sein. Für alle angebotenen Studiengänge bieten wir auf JOBVERDE Jobs an, entweder zu einem typisch grünen Karriere-Thema oder aber von nachhaltigen Arbeitgebern.

Was sind aus eurer Sicht Kriterien für einen „nachhaltigen Job“?
Die Nachhaltigkeit der Arbeitgeber überprüfen wir manuell, indem wir jede Stellenanzeige genau auf ihre Nachhaltigkeit hin überprüfen und erst dann auf JOBVERDE freischalten. Unsere Sicht-Kriterien für einen nachhaltigen Job sind, dass wir uns anschauen, ob die Stellenanzeige eine typisch grüne Stellenanzeige ist, wie beispielsweise die bereits beschriebenen CSR-Berater oder auch der Umweltingenieur. Sollte die Stellenanzeige kein typisch grüner Job sein, schauen wir uns die Nachhaltigkeit des Arbeitgebers an, indem wir uns Nachhaltigkeitsberichte durchlesen oder uns auch auf der About-Seite die nachhaltige Ausrichtung des Arbeitgebers noch einmal explizit anschauen.

Inwiefern profitieren Studierende der Alanus Hochschule von unserer Kooperation?
Wir stellen der Alanus Hochschule gerne Inhalte zum Thema nachhaltige Karriere zur Verfügung und beraten bei Bedarf, auch wenn es um die Karriereperspektiven im Bereich grüner Karriere geht. Über die JOBVERDE-Academy können sich Studierende zu grünen Weiterbildungen informieren. Hier können wir Rabatte für Alanus-Studierende möglich machen. Bei Bedarf sollten die Studierenden am besten auf JOBVERDE direkt zukommen.

Ihr seid auch zum Thema Grüne Startups unterwegs. Welche Tipps könnt ihr jungen Grün-Gründer:innen mitgeben?
Das Thema grüne Startups und vor allem auch die Jobs grüner Startups spielen auf JOBVERDE und auf unserer Plattform LifeVERDE eine wichtige Rolle. Jede sechste Gründung ist mittlerweile ein grünes Startup. Produkte grüner Startups sind extrem nachgefragt, weil sie nachhaltige Kriterien berücksichtigen und oftmals innovativer und schicker daherkommen.
Die Gründerinnen und Gründer können außerdem oftmals das gewünschte nachhaltige Mindset vorweisen, das den Generationen Y und Z so wichtig ist. Tipps für junge grüne Gründer:innen könnten sein, dass sie sich genau überlegen sollen, mit welcher Geschäftsidee sie starten, welche Rolle das Thema Nachhaltigkeit bei den Produkten spielt, wie sie ein Alleinstellungsmerkmal über die Nachhaltigkeit aufbauen können und ob das grüne Geschäftsmodell auch profitabel sein kann bzw. überhaupt sein soll, denn auch Non-Profit-Gründungen können eine Alternative darstellen. Das Gründerteam sollte sich die nachhaltigen Kriterien ihrer Produkte genau überlegen und diese auch kommunizieren, um sich insgesamt von der Masse und konventionellen Produkten über die Nachhaltigkeit abheben zu können.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Julia Wedel.

„Nachhaltigkeit ist keine Modeerscheinung“