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Digitale Lehrveranstaltungen statt Kolloquium im Atelier

Die Alanus Hochschule bietet virtuelle Seminare für Studierende der Bildenden Kunst an

Auch die Lehrveranstaltungen in den Bachelorstudiengängen Bildende Kunst mit den Schwerpunkten Malerei und Bildhauerei an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft haben sich aufgrund der Corona-Pandemie sehr verändert. Die Atelierräume der Maler und Bildhauer sind geschlossen, Kolloquien können nicht stattfinden. „Ein Künstler hat ohne Atelier nur begrenzte Möglichkeiten. Also stellt sich zunächst die Frage: Was geht nun eigentlich? – Einige Dinge auf keinen Fall“, sagt Paul Jonas Petry. Der Professor für Bildhauerei legt nun den Schwerpunkt auf digitale, dialogorientierte Projekte, auf die Welt der Grafik und medialen Darstellung. Zudem können die Studierenden Skizzen anfertigen und fotografisch arbeiten. Auch Simon Halfmeyer, Dozent in der Malerei, betont: „Es geht darum eine Flexibilität zu erlernen, mit der aktuellen Situation umzugehen und trotzdem im Rahmen des Studiums weiter künstlerisch tätig zu bleiben.“

Die Dozentinnen und Dozenten haben innerhalb kürzester Zeit ihre Veranstaltungen und Betreuung in die digitale Welt verlegt. „Wichtig ist uns, den Kontakt zu den Studierenden nicht zu verlieren“, sagt Petry. Er weiß auch, dass diese Situation die Kommunikationsfähigkeit auf den Prüfstand stellt, denn die Studierenden sind nun mehr auf sich gestellt. Deswegen führt er viele Einzelgespräche. Halfmeyer hat die Erfahrung gemacht, dass sich die Studierenden unterschiedlich gut auf die neue Situation einstellen. „Auf jeden Fall halte ich die aktuelle Situation für eine spannende und lehrreiche Herausforderung für unsere Studierenden. Vieles lässt sich auf andere Widrigkeiten, die später nach dem Studium noch auftreten können, übertragen“, so der Dozent.

Die virtuelle Lehre stellt die Künstlerinnen und Künstler vor Herausforderungen. „Das Kolloquium ist immer auch ein spannender gruppendynamischer Prozess, wir diskutieren über Werke und Prozesse und das funktioniert im realen Raum mit vollständiger Körpersprache einfach besser“, sagt Dozent Halfmeyer. Zudem spricht er mit den Studienanfängern über die Wahl des richtigen Materials und deren Anwendung. In diesem Fall ist ebenfalls der direkte Zugang besonders wichtig.
 
Petry weist auf eine andere Herausforderung für die angehenden Künstlerinnen und Künstler hin. „Die Studierenden können sich künstlerisch mit der Pandemie und den Prognosen auseinandersetzen, der künstlerischen Vorstellungs- und Darstellungskraft freien Lauf lassen. Es ist eine andere Art von Intensität, die wir erleben, die nicht alltäglich ist“, sagt der Professor. Petry ist froh, dass die Studierenden die Situation auch als künstlerische Herausforderung begreifen und die Themen dieser Zeit aufgreifen, denn die digitalen Projekte eröffnen ganz neue Horizonte. „Es sind spannende Projekte, die gerade entstehen“, freut sich der Bildhauer.