Mit Annette Horster-Schepermann (Vortrag), Maria Heller und Rita Eckart (Seminar)
Vortrag am 15.6.2024 19.00 - 20.30 Uhr
Annette Horster-Schepermann
Wenn ich groß bin möchte ich Kinderarzt werden
Annette Horster-Schepermann, Kinder- und Jugendlichen Traumatherapeutin im Kinder und Jugendpsychiatrischen Dienst und in eigener Praxis, Supervisorin. Leiterin des Weiterbildungsganges und Dozentin für Waldorforientierte Pentagramm Traumatherapie am Isis Institut, Hamburg.
Seminarinhalte
stART international hat in fünfzehnjähriger Arbeit einen künstlerisch-pädagogisch-therapeutischen Arbeitsansatz entwickelt um Kinder, Jugendliche und ihre Bezugspersonen nach potenziell traumatisierenden Erlebnissen seelisch zu stabilisieren. Das erarbeitete interdisziplinäre Vorgehen wendet sich als Team an Gruppen und berücksichtigt damit eine Gegebenheit, die Notlagen ganz allgemein kennzeichnet: Eine große Anzahl von Hilfesuchenden, deren Leben durch das Krisenereignis aus den Angeln gehoben wurde und die nun von einem Tag auf den anderen mit völlig neuen Bedingungen konfrontiert ist. Hier braucht es eine kultursensible Form der psychosozialen Versorgung, die auch ohne eine direkte sprachliche Verständigung auskommt, strukturierend wirkt und durch ein vertieftes Traumaverständnis jede Art der Trauma-Konfrontation meidet.
Das kann nur gelingen, wenn das Team gut auf einander abgestimmt ist und über ein hohes Maß an interkulturelle und interreligiöse Kompetenz, sowie Ambiguitätstoleranz verfügt um auch in unübersichtlichen Arbeitssituationen effektiv wirken zu können.
Diese Form der Nothilfearbeit stellt auch erfahrene Therapeut:innenvor hohe Anforderungen, auch die Gefahr der sekundären Traumatisierung ist gegeben.
Die Rollen „Betroffene“ und „Helfende“ sind mitunter nicht so klar, wie es in alltäglichen Atelier- oder Klinik-Situationen der Fall ist. Deshalb ist die Arbeitskultur innerhalb des Teams ein wichtiger stabilisierender Faktor auf der Mitarbeiter:innenseite.
In dieser Blockwoche führt stART international sowohl ganz praktisch als auch theoretisch in seinen Arbeitsansatz ein, den es in seinem 2019 veröffentlichten Lehrbuch beschrieben hat.
Seminar Referentinnen
Rita Eckart, Anthroposophische Kunsttherapeutin in eigener Praxis, Sozialkünstlerin. Notfall- und Trauma-Kunsttherapeutin von stART international e.V. emergency aid for children mit langjähriger Einsatzerfahrung in Krisengebieten. Entwicklung des Formates „Sozialkunstprojekt“ u.a. zur Selbststabilisierung traumatisierter Menschen mit Kriegs- und Fluchterfahrungen. Langjährige Erfahrung in der therapeutischen Begleitung von geflüchteten Menschen. Dozentin für kultursensible Kunsttherapie, Notfall- und Trauma-Kunsttherapie an Ausbildungsstätten im In- und Ausland.
Diverse Veröffentlichungen zur Anthroposophischen Kunsttherapie mit geflüchteten Kindern in den Fachbereichen Malerei und Plastik im Print- und Videoformat.
Maria Heller, Dipl. Ökonomin, Dipl. Kunsttherapeutin, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Fortbildung in Psychotraumatologie, Trauma-Beratung und Traumatherapie, sowie Stressbewältigung.
Langjährige Tätigkeit im therapeutischen Fachdienst mit Vorschulkindern, 20-jährige Tätigkeit als Kunsttherapeutin und Traumatherapeutin bei Refugio München e.V., Beratungs- und Behandlungszentrum für Flüchtlinge und Folteropfer sowie in einer bayerischen Fachklinik für Suchtkranke.
Zahlreiche Projekte, Veröffentlichungen in Fachzeitschriften und Vorträge zu allen vorgenannten Themenbereichen mit Schwerpunkt auf der kunst- und traumatherapeutischen Arbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen in den Fachbereichen Malerei, Grafik und Plastik mit innovativen künstlerischen Techniken.