Ringvorlesung: Steiner-Forschung und Steiners Forschung
Die Anthroposophie R. Steiners wird in der Gegenwart verstärkt kontrovers behandelt, aber nur selten fundiert diskutiert. Ihrem Selbstverständnis nach will sie mit wissenschaftlicher Besonnenheit auch geistige Anteile der Wirklichkeit erforschen und darstellen und so Wissenschaften, die sich auf physische Realität beziehen, ergänzen. Der Name Anthroposophie wurde bekanntlich bereits vor R. Steiner von verschiedenen Denkern vor allem des deutschen Idealismus verwendet, um damit ebenfalls eine Erkenntnisart mit noologischer Zielsetzung zu bezeichnen. R. Steiner hat ihn übernommen und dann in einer eigenen Weise zur Bezeichnung seiner Ideenrichtung verwendet. In verschiedenen grundlegenden Schriften, aber vor allem in unzähligen Vorträgen (für Sloterdijk ist Steiner »der größte mündliche Philosoph des 20. Jahrhunderts«), hat Steiner seine Geisteswissenschaft mit dem Anspruch eines autonomen Erkennens der Realität des Geistigen beschrieben.
Die Steinerforschung hat mit der kritischen Ausgabe der Werke Steiners und dem internationalen wissenschaftlichen Journal „Steiner Studies“ (https://steiner-studies.org) im renommierten Verlag Frommann-Holzboog in den letzten 10 Jahren eine neue Grundlage der Auseinandersetzung etabliert.
Sie beforscht unter dem Titel der „Steiner-Forschung“ die verschiedenen Ergebnisse und Darstellungen der Geisteswissenschaft Steiners (Steiners Forschung) und diskutiert sie kritisch. In dieser Ringvorlesung soll ein exemplarischer Einblick in aktuelle Themengebiete des wissenschaftlich reflektierten Umgangs mit den Ideen Steiners und seiner geistesgeschichtlichen Einordnung vorgestellt werden.
Termine: 27.09. - 13.12.2023 // mittwochs 19:15 - 20:45 Uhr
Ort: Campus II - Villestraße und online über Zoom
Organisation: Prof. Dr. Marcelo da Veiga
Das detaillierte Programm finden Sie hier.